Medikamente / Ketamin

Drug Infopool Letztes Update:
30. Oktober 2016
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Gesetz: legal / teilweise verschreibungspflichtig, nicht legal (AmG / BtmG)
Szenenamen:
Special K, K’s, Ketamin

Jedes (meist jedoch schmerzbetäubende) Medikament kann als Droge missbraucht werden. Daher nur ein grober Überblick. Ketamin ist eigentlich ein Betäubungsmittel und wird für die Anästhesie verwendet. Barbiturate sind Schlafmittel und werden heute selten eingesetzt.

Aufnahme/Wirkungsdauer

Ketamin, Barbiturate: Intravenöse Verabreichung. Andere Medikamente werden meist als Pillen, Tabletten oder Kapseln eingenommen. Die Wirkung tritt sofort und anhaltend ein. Ketamin wirkt ca. drei Stunden.

Rausch

Ketamin steigert den Blutdruck. Die Herzfrequenz steigt an. Barbiturate in höheren Dosen wirken erregend (!), danach schlägt die Wirkung in Apathie bis hin zu – bei Überdosierung – tödlich endender Lähmung von Herz und Atmung. Die eigentliche Rauschentwicklung ist halluzinogen und bewirkt teilweise eine Störung der Wahrnehmung. Der User ist der Umgebung meist hilflos ausgeliefert. Angstzustände und Panikattacken sind nicht selten.

Nachweiszeit

Ketamin ist zwei bis vier Tage nach der Einnahme nachweisbar. Ketamin wird nur auf Sonderanforderungen untersucht.

Körperliche Wirkungen / Risiken während des Rausches

Bei Ketamin sind die Risiken enorm: Atemlähmung bis zum Atemstillstand, Hirnödeme, Schock und das Ersticken an Erbrochenem sind keine Seltenheiten! Barbiturate Nebenwirkungen: Hautausschläge, Schulterschmerzen, Müdigkeit, Sehstörungen, Leberstörungen bis hin zu -versagen, Krampfanfälle, Lähmungen, Allergien und Kopfschmerzen, erhöhte Unfallgefahr.
Bei anregenden Mitteln: Herz- und Kreislaufzusammenbruch möglich.

Langzeitfolgen

Medikamente (zumeist Barbiturate oder eben auch Ketamin) haben ein hohes körperliches und psychisches Abhängigkeitspotential. Dauerhafte Nierenschäden sind möglich. Bei aufputschenden Mitteln: tiefe Depressionen nach Abklingen der Wirkung, Auslösung von Schlaflosigkeit, Unruhe usw.

Sonderfall: Nasenspray

Auch zum Beispiel gegenüber Nasenspray kann eine Sucht entstehen. Auf die medikamentöse Gefäß Verengung reagiert der Körper meist nach sechs bis acht Stunden mit einer stärkeren Durchblutung der Nasenschleimhaut – das führt zu einer oft noch stärkeren Schwellung.

Wird dann wieder zu den Tropfen gegriffen, beginnt der Prozess von neuem. Ein Dauergebrauch führt bereits nach kurzer Zeit zu einer Mangeldurchblutung der Schleimhaut und Drosselung der Schleimbildung (feststellbar an einer trockenen Nasenschleimhaut und Borkenbildung), im schlimmsten Fall zu einer chronischen Nasenschleimhaut Entzündung (medikamentös verursachter „Schnupfen“) mit Gefäßschäden an der Schleimhaut.

Foto: pixabay