Salvia Divinorum
Gesetz: nicht legal (unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz)
Substanz/Wirkstoff: Salvinorin A
Szenenamen: Aztekensalbei, Salvia, Zaubersalbei, Magische Minze
Salvia Divinorum oder umgangssprachlich Aztekensalbei ist eine 10-20 cm hohe immergrüne Pflanze mit charakteristisch viereckigem Stengel. Die Pflanze blüht selten im Freien und bildet noch seltener Samen. Alfredo Ortega entdeckte in den 80er Jahren die enthaltenen Stoffe Salvinorin A und B. Reines Salvinorin A ist selbst für Forschungslabors eine Rarität und einer der stärksten halluzinogen pflanzlichen Wirkstoffe.
Aufnahme/Wirkungsdauer
Die Blätter werden so lange gekaut, bis die darin enthaltenen psychoaktiven Substanzen durch die Mundschleimhäute aufgenommen werden. Da der Aztekensalbei aber meist getrocknet gehandelt wird, ist das Rauchen von 2-8 zerkleinerten Blättern in Wasserpfeifen verbreiteter.
Seltener ist die orale Anwendung von Salvia-Extrakt, da die Konzentration dieser Säfte sehr hoch ist.
Der Rausch tritt beim Rauchen innerhalb von 30 Sekunden ein und dauert in seiner Hauptwirkung 5-10 Minuten und baut sich dann innerhalb von einer halben Stunde wieder ab. Bei oralem Gebrauch tritt die Wirkung nach ca. 10 Minuten auf und klingt nach ein bis zwei Stunden wieder ab.
Rausch
Trotz des relativ stabilen Vorkommens der psychoaktiven Substanz Salvinorin A in den getrockneten Blättern des Aztekensalbeis unterscheidet sich durch die Weise der Lagerung, des Trocknens und des Gebrauchs die Stärke und Art des Rausches.
Einige Benutzer berichten von stark-halluzinogenen bizarren Wirkungen, ähnlich denen von LSD (siehe Rauschmittel: LSD). Andere wiederum spüren nicht mehr als einen milden Rausch, am ehesten vergleichbar mit dem bei Konsum von geringen Mengen Alkohol oder Marihuana.
Bei niedrigen Dosierungen dominieren halluzinogene Farb- und Formverzerrungen ähnlich denen von LSD.
Hauptwirkung von Salvia Divinorum ist allerdings die starke und unbeschreibliche Verzerrung des Bewusstseins- und Erlebniszustands. Konsumenten berichten, dass sie die Wirklichkeit berühren sowie die Zeit und Realität als Objekte sahen und verändern konnten. Viele Benutzer berichten zudem von einer Art Metamorphose des Ichs in obskure Gegenstände und Pflanzen.
Unerfahrene Benutzer erliegen während des Rausches dem Trugschluss und einer panischen Überzeugung, dass die Welt in der bisher dagwesenen Form aufgehört hat zu existieren und sie endgültig wahnsinnig geworden sind. Der Konsument erscheint während des Rausches für andere maskenhaft und unwirklich.
Körperliche Wirkungen / Risiken während des Rausches
Untersuchungen zu körperlichen Wirkung während des Rausches und Langzeitschäden sind noch nicht erforscht und belegt worden. Während des Konsum kann es zu starken Schweißausbrüchen und aufgrund der starken halluzinogen Wikrung zu Angst- und Panikzuständen kommen. Die Zusände können auch nach dem Abklingen des Rausches bestehen und in psychotische Symptome ausufern.
Safer Use
Da der Erwerb von Salvia Divinorum nicht sonderlich schwer ist, wird die Droge von vielen Leuten unterschätzt und als harmlos eingeordnet. Unerfahrene Benutzer sollten daher lieber die Finger von diesem Rauschmittel lassen bzw. vor dem Gebrauch auf die möglichen Wirkungen und den sehr bizarren Rausch aufmerksam gemacht werden.
Es ist auch sinnvoll, einen nichtberauschten Aufpasser während des Rausches zur Seite zu haben, da viele Konsumenten während der Drogenwirkung in der Gegend herumstolpern und sich verletzen können.
Rechtliches
Salvia Divinorum war eine ganze Zeit legal in Deutschland zu erwerben und anzubauen. Zum 15. Februar 2008 wurde Salvia Divinorum (Pflanzen und Pflanzenteile) in die Anlage I des Betäubungsmittelgesetzes (siehe auch: BtmG) (nicht verkehrsfähige sowie nicht-verschreibungsfähige Betäubungsmittel) aufgenommen. Besitz, Handel und Anbau sind somit illegal und werden dementsprechend strafrechtlich verfolgt.
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