Opiate / Opium / Opiode
Gesetz: nicht legal (BtmG / AmG)
Szenenamen: Mohn, Morphin, Morphium, Opium, Meperidin, Demerol, MPPP, MPTP, Fentanyl, Valoron, Tilidin etc.
Opiate sind unter anderem Opium und Morphin. Opium wird aus dem Milchsaft der unreifen Schlafmohnkapsel gewonnen. Opium und das daraus gewonnene Morphin, Codein oder Thebain sind starke Schmerzmittel und werden meistens bei der Linderung von Tumorschmerzen eingesetzt.
Opioide (dem Opium ähnlich) sind synthetische Produkte (Methadon, Tilidin, Fentanyl…), haben größtenteils keine strukturelle Ähnlichkeit mit Morphin und anderen Opiaten und werden als medizinische Schmerzmittel bzw. bei Methadon zur Linderung der Heroin Entzugs Erscheinungen eingesetzt.
Heroin ist eine Mischung aus teilsynthetischem Opioid und Opiat (vgl. Rauschmittel: Heroin).
Ein Morphinverwandter ist auch das Codein (auch Kodein). Codein ist Monomethyläther des Morphins bzw. Methylmorphin, Morphinmethylether. Der Name leitet sich vom griechischen Kodeia = Mohnkapsel ab. Es ist als Opium-Alkaloid zu 0,3 bis 3 Prozent im Opiumsaft enthalten, wo es 1833 von Robiquet entdeckt wurde. Codein ist zwar als Betäubungsmittel einzustufen (nach BtMG Anlage III als verkehrsfähig und verschreibungs-pflichtig), jedoch fehlt die typische analgetische Wirkung des Morphins. Medizinisch wird Codein als Antitussivum (Husten stillendes Mittel) eingesetzt.
Aufnahme/Wirkungsdauer
Opium wird im Großteil aller Fälle in Opiumpfeifen geraucht. Diese Pfeifen können den Stoff bis zur Rauchentwicklung erhitzen ohne ihn aber zu entzünden. Nicht so verbreitet ist das sogenannte Blechrauchen, bei dem das Opium auf einer Alufolie erhitzt und die aufsteigenden Dämpfe mit einem Strohhalm oder anderweitigem Rohr aufgesogen und inhaliert werden. Die orale Einnahme des Rohopiums als Speise oder Teezubereitung wird wegen der verminderten Wirksamkeit und des bitteren Geschmacks weniger angewandt.
Opiodie oder Morphin werden gespritzt oder (seltener) als Tablette eingenommen. Die Wirkung hält ungefähr drei bis fünf Stunden an.
Rausch
Opioide wirken stark euphorisierend, angst- und schmerzmindernd. Nach einem blitzartigem Hochgefühl folgt eine wohlige Ruhephase mit innerem Frieden. Negative Nachschwankung und Depression sowie Unruhe können auch auftreten. Das Abhängigkeitspotential von Opioiden ist sehr hoch.
Opium erzeugt in niedriger Dosis ein wohliges und entspannendes Gefühl. Einige Konsumenten berichten von Tagträumerei und einem verbessertem Denkvermögen. Bei höherer Dosis ist die Wirkung euphorisch und genussvoller. Die Tagträume nehmen zu, ohne in Halluzinationen überzugreifen. Bei sehr hohen Dosen ist der Konsument so beruhigt, dass er ständig einschläft. Bei einer Überdosierung folgen Atemlähmungen und Herz-Kreislauf-Stillstand.
Abbau
Opiate und Opioide werden hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden. Zirka 20 Prozent verlässt mit der Galle über den Darm den Körper.
Nachweiszeit
Bei einem Urintest oder Bluttest sind Opiate und Opioide zwei bis vier Tage nach der Einnahme nachweisbar. Zweiter Test ist die Haaranalyse. Dort sind Opiate und Opioide bis zu 90 Tage nach Einnahme nachweisbar.
Allerdings kann man bei beiden Testverfahren nicht genau definieren, ob der Konsument reines Opium oder artverwandte Stoffe wie Heroin oder Morphin genommen hat.
Fehler beim Nachweis
Die quantitativen Schnelltests zum Nachweis von Opiaten und Opiodien sind sehr empfindlich. Schon die Einnahme von einigen Mohnkuchenstücken führt zu einem (falsch) positiven Ergebnis. Mohnkuchen enthält zwar keine psychoaktiven Opiate, aber Inhaltstoffe, die das Vorhandensein derselben vortäuschen.
Codein verstoffwechselt in der Leber am Enzym Cytochrom P-450 CYP2D6 teilweise zu Morphin. Die deshalb positiv ausfallenden Opiat Schnelltests müssen daher unbedingt durch eine GC/MS-Analyse überprüft werden.
Körperliche Wirkungen / Risiken während des Rausches
– Schwitzen
– Juckreiz
– Muskelerschlaffung
– Schwindel
– Kopfschmerzen
– Mundtrockenheit
– Erbrechen
– Einengung der Pupillen
– Verstopfung
– Verkrampfung der Gallenwege
– niedriger Blutdruck bis Schock
– Gleichgewichtsstörungen
– Verlangsamung der Herzfrequenz bis zum Stillstand
– Spannung in der Harnblase
– Schwierigkeiten beim Wasserlassen
Langzeitfolgen
– Leberschäden
– Magen- und Darmstörungen
– Verlust sämtlicher Interessen – kann zur Isolation führen
– Verwahrlosung (Beschaffungskriminalität)
Safer Use
Opium nicht intravenös injizieren, da verunreinigte Pflanzenteilchen eine hohe Infektionsgefahr beherbergen und mehrfach kleine und lebensgefährliche Blutgerinsel erzeugen.
Methadon
Methadon ist auch ein Opiat, das zur Behandlung schwerst Heroinabhängiger eingesetzt wird. Methadon lindert die Entzugserscheinungen, euphorisiert nicht und ist deshalb als Droge kaum geeignet. Trotz alledem macht der Gebrauch dieses Ersatzes extrem abhängig.